Webdesign
Vom Briefing bis zum Launch
Der perfekte No-Code Workflow
Lesezeit:
5 Minuten
Gutes Webdesign ist kein spontanes Drauflosgestalten. Es ist das Ergebnis eines klaren, nachvollziehbaren Prozesses. Eines Workflows, der Orientierung gibt – nicht nur für Designer:innen, sondern auch für Kund:innen, Teams und alle, die am Projekt beteiligt sind.
Und genau hier liegt oft das Problem:
Viele Projekte starten direkt im Design-Tool, ohne Ziel, ohne Richtung. Am Ende entstehen zwar schöne Screens, aber keine funktionierende Website.
Ein strukturierter Workflow bringt Ordnung ins Projekt, schafft Klarheit im Kopf und schützt vor unnötigen Schleifen. Er hilft dir, die richtigen Fragen zur richtigen Zeit zu stellen – und nicht erst dann, wenn es zu spät ist.
Egal, ob du mit Code arbeitest oder mit No-Code-Tools: Was zählt, ist das Denken vor dem Machen.
No-Code braucht Struktur, nicht nur Drag & Drop
Der Reiz von No-Code-Tools liegt auf der Hand: schnell, visuell, unabhängig. Doch genau darin liegt auch die Gefahr. Wenn der Workflow fehlt, ersetzt man Tiefe durch Tempo – und verliert sich im Gestalten ohne Substanz.
Ob Framer, Webflow oder andere Tools: Sie funktionieren nur dann gut, wenn der Prozess davor sitzt. Wenn klar ist, wer angesprochen wird, was gesagt werden muss und wie die Seite wirken soll.
Briefing & Zielsetzung: Der Start entscheidet
Ein gutes Briefing ist mehr als eine Liste mit Anforderungen. Es ist die Grundlage für alles, was danach kommt.
Kund:innen brauchen keine komplexen Workshop-Formate, aber sie brauchen jemanden, der die richtigen Fragen stellt – und zuhört.
Was jetzt wichtig ist:
Was ist das Ziel der Website?
Für wen wird sie gebaut – und in welchem Kontext?
Was gibt es an Inhalten, Markenwerten, Erwartungen?
Gibt es Einschränkungen? Deadlines, Budgets, Tools?
Dieser erste Schritt klingt banal – ist aber entscheidend. Wer hier sauber arbeitet, muss später weniger retten.
Von der Idee zur Struktur: Content, Sitemap, Wireframe
Jetzt wird aus Informationen ein Konzept.
Kein Design. Kein Color-Picking. Keine Bilder. Sondern: Struktur.
Diese Phase wird oft unterschätzt – dabei entscheidet sie über die spätere Nutzerführung, Lesbarkeit und Verständlichkeit.
Ziel ist es, Inhalte zu priorisieren, Seiten logisch zu gliedern und erste Wireframes zu entwickeln, die die Idee in ein funktionierendes Raster bringen.
Das brauchst du jetzt:
Sitemap mit Logik (nicht nach Bauchgefühl)
Content-Struktur pro Seite (Was steht wo und warum?)
Wireframes (als Skizzen, Low-Fidelity oder direkt in Tools wie Figma oder Framer)
Ein guter Wireframe zeigt, ob die Idee funktioniert – bevor Zeit ins Design fließt.
Design: Visuelle Klarheit statt gestalterischer Selbstverwirklichung
Design ist nicht Dekoration. Es ist Kommunikation.
Das visuelle Konzept muss all das transportieren, was vorher erarbeitet wurde – Tonalität, Hierarchie, Funktionalität.
In dieser Phase geht es nicht nur um Ästhetik, sondern um Haltung: Was soll beim User ankommen?
Und wie schaffen wir es, das durch Form, Farbe, Typografie und Bewegung zu übersetzen?
Dabei helfen:
Ein durchdachtes Designsystem
Klare Regeln für Abstand, Wiederholungen und Interaktionen
Reduktion statt Überladung – vor allem mobil
Umsetzung & Launch: Keine Show, sondern Systemarbeit
Der Launch ist kein Event. Er ist der sichtbare Teil eines langen Prozesses – und nur dann reibungslos, wenn vorher sauber gearbeitet wurde.
In der finalen Phase geht es um:
Technische Prüfung (Performance, Responsiveness, SEO)
Feinabstimmung (Microcopy, States, Fehlermeldungen)
Testing (intern & extern – auch mit echten Nutzer:innen)
Ein Live-Gang ist eine Einladung zum Feedback – und zur Weiterentwicklung.
Fazit: Ein klarer Prozess spart Nerven – und macht bessere Websites
Webdesign wird nicht besser, weil Tools besser werden. Es wird besser, wenn Prozesse klar sind.
Ein sauberer Workflow schützt vor Aktionismus, macht Entscheidungen nachvollziehbar und sorgt dafür, dass Design nicht nur gut aussieht – sondern funktioniert.
No-Code ist kein Ersatz für Denken. Aber es kann ein Verstärker sein – wenn der Workflow stimmt.
Denn am Ende zählt nicht, womit du arbeitest. Sondern wie du arbeitest.